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Zoo Magdeburg: Künstliche Aufzucht eines jungen Ameisenbären

Sonntag, den 27. Juni 2021

Aktuelle Situation aus tiermedizinischer Sicht

Das zu früh geborene Jungtier beim Großen Ameisenbär war von Beginn an untergewichtig. Der Zoo Magdeburg hat fachliche Experten aus dem Zoo Dortmund hinzugezogen und auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Große Ameisenbären eine Spezialmilch eingesetzt. Anfang April fiel die Entscheidung, das Jungtier in die künstliche Aufzucht zu nehmen. „Das Jungtier – es ist ein Weibchen -musste sich erst an die Ersatznahrung gewöhnen. In dieser Phase verlor sie weiter an Gewicht und erreichte leider wieder ihr Geburtsgewicht. Erst dann war eine Zunahme der Körpermasse zu registrieren. 

Inzwischen hat es sein Geburtsgewicht verdoppelt, nimmt regelmäßig seine Spezialmilch, Naturjoghurt und gelegentlich auch Ameisen selbständig zu sich und es geht ihm gut“, erklärt Vertrags-Zootierarzt Jens Thielebein.  Das Jungtier zeigt ein arttypisches Verhalten, weiß was es mit seinen Krallen tun muss und ist aktiv. Dennoch ist der Ameisenbär noch nicht „über den Berg“. „Wie sich das Jungtier weiterentwickelt ist derzeit nicht sicher einschätzbar, denn es kann immer noch zu Komplikationen kommen“, ergänzt Vertrags-Zootierarzt Jens Thielebein. Nach allen getroffenen Maßnahmen und der weiterhin durchgeführten veterinärmedizinischen und tierpflegerischen Aufsicht, hoffen die Zoomitarbeiter, dass bald das Jungtier mehr Gewicht auf die Waage bringt.

Nachzuchten in Menschenobhut sind bei dieser Nebengelenktierart eher rar – mit Ausnahme der seit vier Jahrzehnten kontinuierlichen Nachzuchterfolge beim Großen Ameisenbär im Zoo Dortmund. Hier wird auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für den Großen Ameisenbären geführt, an dem auch der Zoo Magdeburg beteiligt ist. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird der Große Ameisenbär als „gefährdet“ (VU) gelistet.

Foto: Arttypisches Verhalten bei jungen Ameisenbär © Zoo Magdeburg